Vorbereitungen in DüsseldorfIm Jahr 2006 sah Rüttgers das Jugendorchester aus Venezuela und stellte daraufhin seinem Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff die Frage, ob man Venezuela zum Vorbild für eine ähnliche Aktion in NRW machen könnte.
Auf der Suche nach einem Konzept erinnerte sich die Musikreferentin der Staatskanzlei an das JeKi-Projekt in Bochum. Nach einem ersten Treffen mit dem Staatssekretär wurde deutlich, dass es zur Kulturhauptstadt ein Projekt geben sollte.
Die Landesregierung NRW erwog eine Ausbreitung des Bochumer Konzeptes auf die Städte des Ruhrgebiets anlässlich der sich abzeichnenden Wahl des Ruhrgebietes zur Kulturhauptstadt Europas. Ihr Motiv war die Anreicherung der schulischen Bildung mit kulturellen Inhalten und eine Verbesserung der gesamten kulturellen Basis im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Annäherung der Kulturstiftung des BundesDie Kulturstiftung des Bundes wiederum suchte ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010, das ihren Vorstellungen einer nachhaltige Förderung der Kultur im Ruhrgebiet entsprach: mit örtlichen Mitteln, aber in ihrer Wirkung weit über das Ruhrgebiet hinausweisend.
Hortensia Völkers, die Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, bereiste das Ruhrgebiet gemeinsam mit ihrer Referentin Antonia Lahm und besuchte dabei fast 200 Initiativen – auch JeKi in Bochum. Schließlich beschloss die Stiftung, eine beispielhafte Investition aus Anlass des Kulturhauptstadtjahres zu tätigen und JeKi als Ruhegebietsweises Projekt zu unterstützen. Konzept JeKi-RuhrGegenüber dem Bochumer Konzept wurden einige Elemente geändert:
• Die Laufzeit beträgt vier statt zwei Jahre: Das erste Jahr soll immer im Tandem, gemeinsam mit einer Grundschullehrkraft unterrichtet werden; im zweiten bis vierten Jahr erteilen Musikschullehrer instrumentalen Gruppenunterricht mit durchschnittlich ca. 5 Kindern.
• Gebühren: Der Preis für den Unterricht des ersten Jahres wird deutlich gesenkt. Das dritte und vierte Jahr ist allerdings deutlich teurer angesetzt: 10 € monatlich im ersten Schuljahr,
20 € monatlich im zweiten Schuljahr,
35 € monatlich im dritten und vierten Schuljahr.
• Mindestens 80% aller Kinder sollen erreicht werden. Um das zu erreichen, sind die Empfänger von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II gebührenfrei; darüber hinaus gibt es individuelle Stipendien. Insgesamt sollen bis zu 25% aller Kinder von der Zahlung einer Gebühr befreit werden können.
• An allen Grundschulen sollen die Musikschulen im dritten und vierten Schuljahr den Instrumentalkindern ein Ensemble anbieten, in dem alle Instrumente mitwirken können.
• Die Stiftung „Jedem Kind ein Instrument“ steht den Musikschulen und den Grundschulen als koordinierendes Projektbüro zur Seite. Es wird das gesamte Projekt steuern und alle Aufgaben übernehmen, die überregional gebündelt werden müssen.
• Dazu gehören die Organisation der Geldflüsse und der Fortbildungen, die Informationspolitik, die Mittelbeschaffung und die Beratung der Musikschulen. Als Basis dient eine Liste von „Projektstandards“, die von der Landesregierung NRW und der Kulturstiftung des Bundes definiert wurden.
Mit diesen Änderungen ist das Vorläufermodell aus Bochum in wesentlichen Punkten ausgedehnt und intensiviert worden. Es bezieht sich nun auf die gesamte vierjährige Grundschulzeit.
Umsetzung im RuhrgebietDie Einrichtung der Stiftung stößt auf formale Probleme.
Die personelle Besetzung der Stiftung gebinnt bereits im Juni 2007:
Manfred Grunenberg ist ab 1. Juni 2007 von der Leitung der Musikschule Bochum freigestellt und tritt seinen Dienst im Projektbüro mit dem Titel „projektleitender Direktor“ an.
Gabriele Spengler beginnt am 15. Juni 2007. Sie ist als kaufmännische Direktorin angestellt. Sie zieht mit ihrem Sohn nach Bochum.
Katrin Stenzel wird Leiterin des Bereichs Kommunikation. Sie beginnt am 15. Juli 2007 zunächst mit einem Beschäftigungsumfang in Teilzeit, der bis November 2007 zur Vollzeit wird.
Die Veröffentlichung der Besetzung des Projektbüros in der Presse soll nicht vor dem Kabinettsbeschluss der Landesregierung am 5. Juni stattfinden.
andere Länder – Hamburgedem Kind ein Instrument
Präsentiert von der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg
Das Projekt der Schulbehörde „Jedem Kind ein Instrument“ (auch JeKi genannt) gibt es bereits seit 2009. In zahlreichen Schulen lernen Kinder verschiedene Instrumente kennen und wählen eins aus, das sie dann in den folgenden Jahren durch Instrumentallehrkräfte erlernen. Mehr als 16.000 haben dieses Prozedere, das drei Jahre dauert, bereits durchlaufen. In fünf gemeinschaftlichen Konzerten tun sich nun einige Schulen zusammen und bieten den Kindern eine Bühne, auf der sie das Gelernte präsentieren können.
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